Die Mitgliederversammlung war so früh wie nie in der Germania-Historie und dafür gab es einen Grund:
Nachdem Enrico Mauthner als Vorstandsmitglied bereits Ende Januar aus privaten Gründen seine Vorstandstätigkeit niederlegte, erklärte Franz Fitkau zu Beginn der Versammlung, dass er mit Ende der Veranstaltung sein Mandat vorzeitig niederlegen werde.
Aus den ersten Redebeiträgen vor 104 anwesenden Mitgliedern, bzw. Eltern der Jugendmitglieder, zeigte sich schnell, dass es zwei „Lager“ gibt: Die Fraktion der Oberliga und die des Jugend- und Breitensports. So bemängelte Versammlungsleiter Holger Mattern, dass es an einem gemeinsamen, übergreifenden Miteinander in den letzten Jahren fehlen würde und dass eine Durchlässigkeit von Jugendspielern aus den Kreisklassen in die erste bzw. zweite Männermannschaft nicht mehr zu erwarten sei. Ein mannschaftsübergreifendes Interesse sei kaum noch vorhanden.
Nachwuchskoordinator René Hofrichter verwies u.a. auf die Nutzung der Jugendmaterialien durch den Männerbereich, während Interessenvertreter der Oberliga die geringen Platzmöglichkeiten anführten, um die Bildung einer dritten Männermannschaft als nicht sinnvoll erscheinen zu lassen. Dieses vom Jugendbereich initiierte Vorhaben wurde daher in Frage gestellt.
Argumentiert wurde von Seiten der Jugend, dass langjährige Mitglieder aus dem Verein getrieben würden, die dann als Spieler, Trainer, Ordner und Schiedsrichter fehlen und von Seiten der Oberliga, dass eine derartige Bandbreite nicht erfolgreich betrieben werden kann, um den verschiedensten Leistungsanforderungen zukünftig gerecht zu werden.
Wirtschaftlich ist der Verein dank seines großzügigen Sponsors CKS Express Bau gut durch die Saison gekommen. Weitere mittlere und kleine Sponsoren rundeten mit ihrem starken Engagement das positive Gesamtbild ab.
Der Nachwuchsbereich hat ausreichend Eigenmittel erwirtschaftet, um die bevorstehenden Investitionen tätigen zu können. Ein Lob gab es auch von und für die Kassenprüfer um Holger Grusenick.
Die neuen Kandidaten für die Vorstandsposten, Jens Rocho und Jens Wiedenhöft, selbst aktive Spieler seit 2004/2006 im Männer und nun Alt-Herren-Bereich, vertraten die Auffassung, dass es eine integrative Vereinspolitik zum Nutzen der Mehrheit der Mitglieder und auf Basis soliden Wirtschaftens geben müsse. Hieraus wurde vermutet, dass die Oberliga-Mannschaft keine Zukunft mehr haben sollte. Dies wurde ausdrücklich verneint.
Entscheidend sind drei Punkte:
Beide Kandidaten wurden mit überwältigender Mehrheit und ohne Gegenstimme ins Amt gewählt, verbunden mit der Hoffnung, dass hierdurch Kontinuität in den Verein kommen möge, wie sich das langjährige Vereinsmitglied Bernhard Paape ausdrückte.
Wichtig erscheint es nun, Ruhe in den Verein zu bringen, damit die sportliche Führung die gesteckten Ziele erreicht, da keinem an einem Wegbrechen des Aushängeschildes gelegen ist. Gleichzeitig erwarten aber auch die Eltern der Jugendspieler, dass alle im Verein mehr Verständnis für den Breitensport und Interesse für die Jugend aufbringen mögen.
Positiv war der Ausklang, als eine Lösung zur Finanzierung der Trainingsanzüge für die Kinder und Jugendlichen gesucht wurde. Ein Finanzierungskonzept konnte umgangen werden, da sich zwei Sponsoren spontan bereit erklärten die Kosten zu übernehmen. Dies hätte sicher auch Uwe Kegel gefallen. Dem ehemaligen Vereinsvorstand, welcher überraschend im Herbst 2016 starb, wurde zu Beginn der Veranstaltung noch einmal in Stille gedacht.
In den kommenden Wochen werden die beiden neuen Vorstände Gespräche mit allen Mannschaftsverantwortlichen und den bestehenden sowie potentiellen neuen Sponsoren führen, um einen neuen, frischen und integrierenden Geist in der Babickstraße zu installieren.
Auf dass der Weg in eine gute Zukunft führt, der viele Jugendliche unterschiedlichen Leistungsstandes und die erste Männermannschaft im Herzen des Vereins vereint.
GEMEINSAM ZUM ERFOLG