Germanen Wintercup Teil 2 – Krimi bis zum Schluss

Wer das Turnier unserer E1-Junioren verfolgte, musste starke Nerven haben. Nein, es war nicht unfair oder ruppig. Es war ein Turnier auf sehr hohem Niveau mit starken Mannschaften. Alle Mannschaften schenkten sich nichts. Jeder konnte jeden schlagen, Kleinigkeiten entschieden über Sieg oder Niederlage. Die Zuschauer sahen 32 teilweise schön herausgespielte Tore, klasse Spielzüge und bis zur letzten Sekunde war der Ausgang offen.

Als Gäste begrüßten wir den Pokalverteidiger FC Strausberg, das Landesliga-Team von der SG Rot Weiß Neuenhagen, FC Hertha 03 Zehlendorf, BSV Eintracht Mahlsdorf und den FV Erkner. Aus unserem Landesliga Kader stellten wir zwei Mannschaften. Gleich zum Auftakt spielten beide Teams gegeneinander. Kaum ertönte der Anpfiff, da sahen die Zuschauer den ersten Treffer. Nach zehn minütiger Spielzeit setzte sich Germania I mit 2:1 durch. Mit einem Erfolg ins Turnier zu starten ist immer wichtig.

Das merkte man im zweiten Spiel gegen Neuenhagen. Wie befreit spielte das Team auf und gewann auch dieses Match. Die erste von zwei Niederlagen folgte im nächsten Spiel. Gegen die Zehlendorfer, die mit zwei Unentschieden ins Turnier starteten, wurde knapp verloren. Es folgte ein Erfolg gegen den FV Erkner und eine knappe Niederlage gegen den FC Strausberg. Im letzten Spiel musste gegen Mahlsdorf gewonnen werden, um die Chance auf den Turniersieg am Leben zu halten. Aber es kam anders, denn die Gäste aus Mahlsdorf gingen in diesem Spiel früh in Führung. Das Nerven flattern begann. In den vorangegangenen Begegnungen löste man alles auf spielerische Weise. Alles war wie weggeblasen, denn jeder versuchte allein eine Lösung zu finden. Aber Fußball ist ein Mannschaftssport. Irgendwie trudelte dann der Ball zum Ausgleich ins Netz und nun berannte man wie entfesselt das Tor der Gäste. Aber ein Treffer sollte uns nicht mehr gelingen, scheiterte man doch am glänzend aufgelegten Torhüter der Mahlsdorfer. Durch dieses Unentschieden war es nun nicht mehr möglich dieses Turnier zu gewinnen.

Nach der Niederlage zum Auftakt im internen Duell, verlor das zweite Team gegen Hertha 03 Zehlendorf. Mit einem Unentschieden und einer Niederlage in ein Turnier zu starten, bedeutet meistens den „Worst Case“. Nicht in diesem Turnier! Die Mannschaft ließ nie die Köpfe hängen und belohnte sich in den folgenden Begegnungen. Die Spiele gegen Strausberg und Neuenhagen wurden gewonnen und gegen Erkner trennte man sich Unentschieden. Da sich die Konkurrenten gegenseitig die Punkte wegnahmen, war man vor der letzten Begegnung plötzlich in der Lage das Turnier gewinnen zu können. Man musste einfach nur das Spiel gegen Mahlsdorf gewinnen. Einfach hört sich im Fußball leicht an. Nicht in diesem Turnier! Das dieses Turnier viel Kraft kostete, merkte man unserem Spiel jetzt an. Die Leichtigkeit war wie weggeblasen. Dies lag auch daran, dass sich die Mahlsdorfer wieder als unbequemer Gegner zeigten. Es gelang uns nicht Chancen heraus zuspielen.

Kurioses am Ende der Spielzeit beim Stand von 0:0, welcher den Turniersieg für unsere Gäste aus Erkner bedeutet. Nach einem Abstoß über die Mittellinie bekam unser Team einen Freistoß zugesprochen. Fälschlicherweise wurde durch einen Zuruf die Zeit gestoppt. Es waren nur noch vier Sekunden zu spielen. Nachdem das Spiel weiter lief, trafen wir eine Sekunde vor dem Ertönen der Schlusssirene zum viel umjubelten Siegtreffer, was auch gleichzeitig den Turniersieg bedeutete.

Nach dem Spiel wurde die letzte Szene noch einmal ausgewertet. Der Entschluss die Zeit anzuhalten war falsch und entsprach auch nicht den Regeln. Somit wurde das Spiel mit 0:0 gewertet, was wiederum den Turniersieg für den FV Erkner bedeutet. So nah lagen Enttäuschung und Freude, Tränen und Jubel beisammen.

Fast alle Zuschauer zollten Respekt vor dieser Entscheidung, möchte man doch nicht durch eine Fehlentscheidung das Turnier gewinnen. Ehrlichkeit gehört auch zum Mannschaftssport. Es war ein sehr ausgeglichenes Turnier, zwischen Platz 1 und Platz 5 lagen nur drei Punkte.

Wir haben schon viele Turniere gesehen, aber dieses war eines der Besten. Vielen Dank an alle Mannschaften für die spannenden und  fairen Spiele. Auch unsere Schiedsrichter Christoph Mattern und Fabio Schäffner, die Unterstützung durch unsere Schiedsrichteanwärter Niklas und Norman erhielten, ein herzliches Dankeschön.