David Karlsch strahlte bei seiner Auswechslung über das ganze Gesicht. Nur Augenblicke zuvor hatte der Kapitän der Schöneicher mit einem scharfen Freistoß vor das Tor der Briesener den Treffer von Denis Tetera zum 5:1-Endstand aus Sicht der Gäste vorbereitet. Schon kurz vor der Halbzeitpause hatte Karlsch mit seinem sehenswerten Dropkick-Treffer zum 2:1 nach einer Ecke die Weichen auf einen Auswärtssieg gestellt. „Es war heute wohl für jeden Zuschauer ersichtlich, dass wir die bessere Mannschaft waren. Und obwohl wir unser erstes Gegentor der Saison gefressen haben, was immer passieren kann, sind wir bei unserer Linie geblieben“, erklärte der 36-Jährige zufrieden.

Gegentor wirft Gäste nicht um

Dies konnte sein Trainer René Kanow bestätigen. „Wir haben im Vorfeld extra darüber gesprochen, dass wir uns von einem möglichen Gegentor nicht umwerfen lassen. Anschließend hat unsere Abwehrreihe sehr sicher gestanden und nichts mehr zugelassen. Die Jungs haben alles umgesetzt, auch wenn der Sieg im Endeffekt vielleicht ein bisschen zu hoch ausfällt“, sagte Kanow.
Die Briesener waren früh durch einen von Toni Hager verwandelten Foulelfmeter in Führung gegangen (8.). Danach waren aber nur noch die Gäste am Drücker und kamen nach einem starken Solo von Moritz Borchardt zum Ausgleich (16.) und durch Karlsch (44.) zur 2:1-Halbzeitführung.

Eigentor als trauriger Höhepunkt

Nach dem Seitenwechsel spielten nur noch die Schöneicher. Gordon Kühnel erhöhte auf 3:1, nachdem er erst seinen Gegenspieler aussteigen ließ und den Ball anschließend überlegt ins Netz schob (67.). Der traurige Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber, die an diesem Tag 100 Jahre Fußball in Briesen und 30 Jahre FV Blau-Weiß 90 feierten, war das Eigentor von Danilo Ballhorn, der das Spielgerät nach einer schönen Germania-Kombination ins eigene Gehäuse lenkte (84.). Den Schlusspunkt besorgte Tetera nach Karlsch-Freistoß (87.).

Trainer spricht von Klassenunterschied

„Das war heute ganz klar ein Klassenunterschied. So stark habe ich Schöneiche noch nie gesehen, sie werden in dieser Saison sicher ganz oben mitmischen“, sagte Denis Bramburger, der nach dem Rücktritt von Robert Fröhlich als verantwortlicher Trainer bei Briesen auf der Bank saß. „Ich hoffe, es wird schnell ein neuer Trainer gefunden. Ich habe keine Ambitionen und auch gar keine Zeit“, sagte der 43-Jährige, der anschließend das Tor der Briesen Allstars beim 1:7 gegen die Traditionself des 1. FC Union Berlin hütete.