106 ZuschauerInnen sahen auf dem EWE-Sportplatz von Seelow die erste Schöneicher Niederlage seit 12 Spielen. In einem chancenarmen Ostbrandenburg-Derby siegt Victoria Seelow am Ende verdient mit 2:0. Die Tore erzielten Schubert und Kerstein.
Vielen war beim Blick auf die Ansetzung noch der 6:0 Kantersieg der Germania beim Saisonauftakt in Erinnerung. Das es beim Rückspiel nicht so deutlich werden würde machten beide Teams bereits im Vorfeld klar. Zum einen sind nun beide Teams in der Liga angekommen und die Voraussetzungen sind ganz andere als beim Hinspiel. Statt Sonnenschein und grünem Rasen gab es dieses Mal 1°C Außentemperatur, Schneeregen und Kunstrasen. Zudem war Trainer Schade anders als im Hinspiel nun mit dabei. Er musste jedoch krankheitsbedingt auf einzelne Akteure verzichten.
Auf Seiten der Germania wusste man derweil nicht so recht, wo man eigentlich steht. Die Vorbereitung verlief durchwachsen. Urlaub, kleine und große Verletzungen ließen dem Trainerteam wenig Möglichkeiten die Abläufe zu festigen. Auch gegen Seelow mussten Schönknecht und Schadow mit Wannke (Aufbautraining), Januschowski, Schulz (beide verletzt), Hohlfeld, Angerhöfer (beide krank) und Vogt (5. Gelbe) gleich auf sechs etatmäßige Kräfte verzichten. Dafür stand Winter-Neuzugang Max Mulack gleich in seinem ersten Spiel in der Startformation.
Kampfbetonte 1. Halbzeit ohne Torschuss auf beiden Seiten
Die heimische Victoria überließ den Gästen den Ball und machte schnell deutlich, dass es an diesem Tag nicht nur wegen der äußeren Bedingungen ungemütlich werden würde für Germania Schöneiche. Die Randberliner versuchten es spielerisch, doch hart geführte Zweikämpfe der Heimelf ließen kaum Spielfluss zu. Gleichzeitig hatte man Seitens der Seelower wenig Interesse am Fußballspielen und lauerte eher auf Fehler des Tabellenführers. Die Germania versuchte zunehmend mit Flugbällen in das Angriffsdrittel zu gelangen, aber der nasse Kunstrasen und böiger Rückenwind machte die Verarbeitung der Zuspiele schwierig und die Seelower Innenverteidigung hatte wenig Mühe. Einzig nennenswerte Szene und Ergebnis des weiter kampfbetonten Spiels war der verletzungsbedingte Wechsel von Aaron Weber für Marco Spann (39. Minute). Torszenen gab es in der ersten Hälfte keine.
Erst Rückstand, dann Konter – Tabellenführung futsch
Dass auch in der zweiten Halbzeit kein Schützenfest zu erwarten war, wurde klar, als die Germania das kampfbetonte Spiel annahm. Zahlreiche gelbe Karten auf beiden Seiten waren die Folge. Torchancen wurden dadurch jedoch nicht mehr, aber die Germania versuchte sich etwas in der Hälfte der Seelower festzusetzen, die weiter sehr geordnet und kompakt standen und auf ihre Chance warteten. Die sollte in der 59. Minute folgen. Zunächst sahen die ZuschauerInnen aber noch die beste Möglichkeit der Schöneicher, als Borchardt aus 30 Metern nur dir Latte traf. Doch dann machte sich die Geduld der Victoria bezahlt und Schöneiche muss nach einem Ballverlust im Aufbauspiel das 1:0 durch Schubert hinnehmen. Die Germanen mussten jetzt mehr tun, doch Seelow unterband alle Angriffsbemühungen mit weiter hohem Einsatz. Schöneiche stand nun höher und wurde anfällig für Konter. Kempter im Tor hielt die Germania mit zwei Paraden im Spiel, war dann aber machtlos, als Kerstein zum 2:0 und damit zur Entscheidung traf. Die drei Punkte bleiben also in Seelow und die Tabellenführung übernimmt mit dem TuS Sachsenhausen erstmals ein Nichtaufsteiger in dieser Saison.
Die Chance auf Wiedergutmachung gibt es am kommenden Samstag mit dem ersten Rückrunden-Heimspiel, bei dem der Oranienburger FC Eintracht unser Gast ist. Anstoß in der Autoservice-Müller-Arena ist wie gewohnt um 14 Uhr.
Tore: 1:0 T. Schubert (59.), 2:0 N. Kerstein (85.)
Schiedsrichter: Tobias Behm (Eberswalde)
Zuschauer: 106 (16 Gäste)
Foto: Peter Mertes (MOZ)