Die 1. Mannschaft von Germania Schöneiche macht da weiter, wo sie in der Landesliga aufgehört hat. Am 1. Spieltag der Brandenburgliga schlägt der Aufsteiger den Oberliga-Absteiger Victoria Seelow mit 6:0 (5:0). Felix Wiedenhöft erzielt dabei allein in der ersten Halbzeit vier Tore am Stück. Christopher Wagener und Hannes Rehbein waren die weiteren Torschützen.
So richtig wussten beide Mannschaften nicht, wo man steht und wie sich das erste Punktspiel der Saison entwickeln wird, welches erneut am Einschulungswochenende gespielt wurde. Darunter hatten vor allem die Gäste zu leiden, die ohne ihren neuen Trainer und einige arrivierte Stammkräfte anreisten. Bei der Germania konnte das neue Trainerteam um Matthias Schönknecht und Ex-Germane Alexander Schadow seinerseits in der Vorbereitung nie auf alle Spieler gleichzeitig zurückgreifen und so gaben die Testspielergebnisse kein klares Bild ab.
Am Ende standen an diesem Tag mehr als 18 Spieler zur Verfügung, sodass das Trainerteam gezwungen war einen Kader zu nominieren. Neben dem verletzten Dominik Tuchtenhagen, standen auch Anton Hohlfeld (Einschulung) und Felix Angerhöfer (Arbeit) erst gar nicht zur Verfügung. Die Neuzugänge Eric Schulze, Steven Heßler und Jacob Juckel nahmen ebenso wie Marco Spann auf der Tribüne Platz. In der Startaufstellung fanden sich dann gleich fünf der zehn Neu-Germanen wieder. Danny Kempter verdrängte vorerst Manu Demenikos aus dem Tor und auch Christopher Wagener, Richard Bergmann, Philipp Wannke und Philip Januschowski starteten von Beginn an und kamen so zu ihrem Debüt im Germania-Trikot.
Auftakt nach Maß: Felix Wiedenhöft mit 4 Toren in 30 Minuten
Mit Anpfiff lief der Ball zunächst durch die Reihen der Kreisstädter, doch ab der 5. Minute übernahm Schöneiche die Kontrolle. Von Nervosität eines Aufsteigers war nichts zu spüren. Druckvoll, passsicher und wacher in den Zweikämpfen setzen sich die Blau-Weißen in der Seelower Hälfte fest. Nach einer Ecke scheiterte Kapitän Kulecki noch am Seelower Schlussmann, ehe Christopher Wagener in der 8. Minute nach einer Mitscherlich-Ecke aus kurzer Distanz den Torreigen eröffnete. Die SVG blieb am Zug und es startete die Felix-Wiedenhöft-Show. Über Moritz Bochardt landete der Ball bei Christopher Wagener und der bediente am Strafraum Felix Wiedenhöft. Der vom Verteidiger zum Stürmer umfunktionierte Wiedenhöft nahm den Ball mit rechts an, drehte sich um seinen Verteidiger und zog unhaltbar ins linke Eck ab – 2:0 (14. Minute). Und damit noch lange nicht genug, Mo‘ Borchardt erkämpft seinen eigenen Ballverlust zurück, spielte sich mit einem Doppelpass über Phillip Januschowski zur Grundlinie und flankte von dort zu Felix Wiedenhöft. Dieser scheitete im ersten Versuch noch per Kopf an der Latte, aber im Nachsetzen erzielte er das 3:0 in der 18. Minute.
Es spielte weiter nur der Aufsteiger und ließ in der 38. Minute das schönste Tor des Tages folgen. An der Mittelinie setzt sich Neuzugang Philipp Wannke kraftvoll durch, spielte sich mit einem Doppelpass ins Halbfeld und flankte punktgenau an den Elfmeterpunkt, wo Wiedenhöft per Flugkopfball das 4:0 und damit einen lupenreinen Hattrick markierte. Noch war immer nicht Halbzeit und Christopher Wagener bekam noch einmal den Ball, wurde in 25 Meter Torentfernung überhaupt nicht angegriffen und zieht einfach mal ab. An der Strafraumkannte veränderte, na klar, Felix Wiedenhöft die Flugbahn des Balls entscheidend und ließ dem Seelower Torhüter keine Chance. Sein vierter Treffer in exakt 30 Minuten. Dann war Halbzeit und die 195 Zuschauer rieben sich auf beiden Seiten verwundert die Augen.
Seelow nun kompakter – Hannes Rehbein macht den Deckel drauf
Mit Wiederanpfiff stellten die Gäste aus dem Oderbruch taktisch um und präsentierten sich in der Folge deutlich kompakter. Dennoch hätten sie in der 48. Minute beinahe den nächsten Gegentreffer hinnehmen müssen. Doch den Handelfmeter von Wiedenhöft parierte der Seelower Torwart. Es ist der einzige Schönheitsfehler in der sonst blitzsauberen Leistung des Neu-Stürmers. Schöneiche nahm nun auch mindestens einen Gang raus und so kam die Victoria zu Chancen. Die Latte und Danny Kempter im Tor verhinderten jedoch den Ehrentreffer. In der Zwischenzeit gab auch Robert Weinert in der Innenverteidigung sein Debüt im Germania-Trikot und konnte zusammen mit Hannes Rehbein den letzten Treffer der Partie bejubeln. Der 19-Jährige Rehbein wurde im Strafraum vom aufgerückten Philipp Kulecki im Strafraum bedient und hatte bei seinem Linksschuss keine Mühe (84.). Das 6:0 war dann auch der Endstand der Partie.
Am zweiten Spieltag muss die Germania am kommenden Samstag beim Oranienburger FC antreten, die etwas überraschend ihr Auftaktspiel bei Petershagen/Eggersdorf verloren. Dadurch wird die Aufgabe sicher nicht leichter. Anstoß in der ORAFOL-Arena ist um 15 Uhr.
Tore: 1:0 C. Wagener (8.), 2:0; 3:0; 4:0; 5:0 F. Wiedenhöft (14., 19., 38., 44.), H. Rehbein (84.)
Schiedsrichter: Tim Gerstenberg (Birkenwerder)
Zuschauer: 195 (20 Gäste)
Foto: René Hofrichter